Wenn das Leben, das Lernen oder der Beruf TODernst werden, dann ist das so etwas wie MORD DER FREUDE.
STOPP!!! Ich sage damit nicht, dass alles ein großer Spaß sein muss.
Lernen ist saumäßig anstrengend und ohne große Konzentration, Disziplin und Anstrengung wird es nicht klappen.
Seinen Beruf optimal auszuüben und Aufgaben bestens zu erfüllen, braucht ebenfalls Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen, Geduld und Energie.
Das Leben ist nicht immer ein fröhlicher Tanz über eine blühende Frühlingswiese, sondern kann sich anfühlen wie in Badehose oder Bikini im Schneeregen stehen.
Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen TODERNST und DIE SACHE ERNST NEHMEN.
Todernst bedeutet, ich bin überzeugt, dass alles anstrengend ist, die Sache keinen Humor verträgt, ich viele Fehler machen kann und das verhindern muss und so weiter. Todernst ist aber so gefährlich, weil es nicht nur die Freude killt, sondern auch verkrampft.
VER-KRAMPFT! Das Wort drückt schon aus, welcher Knoten da im Hirn und in der Brust und im Bauch entstehen kann. Das ist unangenehm und tut absolut nicht gut, gleichzeitig aber auch ist das eine häufige Quelle für Fehler. Die selbsterfüllende Prophezeiung: „Ich darf keine Fehler machen“, wird vom Hirn nur verstanden als „Ich darf Fehler machen“, denn die Verneinung verarbeitet es nicht.
Das, was wir tun, ernst zu nehmen, ist – in meinen Augen – die einzig richtige Lebenseinstellung. Ernst nehmen bedeutet: Ich habe Respekt vor dem, was ich tue, vor der Aufgabe, vor den Menschen, die beteiligt sind und vor allem von mir selbst. Ich nehme MICH ernst und meine Fähigkeiten.
Trotzdem aber kann ich an die Sache mit einem optimistischen Lächeln herangehen. Mit einer inneren Wärme und Freude, die bedeuten: Ich nehme die Sache ernst, bin konzentriert, aber locker.
Mein Beruf als TV-Produzent verlangt immer wieder Besprechungen, die alles andere als fröhlich und locker sind. Dort wird selbst über fröhliche Projekte unfassbar ernst gesprochen. Da gibt es 1000 Bedenken und 1001 Schwierigkeiten, die gewälzt werden. Manchmal halte ich es nicht mehr aus.
In einem solchen Fall gehe ich auf die Toilette, schließe mich ein und achte darauf, dass ich nicht gehört werden kann. Dann schüttle ich den Kopf, dass meine Wangen fliegen, springe herum und gebe seltsame Laute von mir. Das alles, damit ich locker bleibe. Lächeln fällt mir danach wieder leichter, mein Kopf ist locker, meine Gedanken fließen besser und ich kehre gestärkt und mit besserer Laune in die Besprechung zurück.
Wenn mich jemand in einem solchen Toiletten-Lockerung-Moment sehen würde, hielte er mich für völlig durchgeknallt.
NA UND? Ich halte es aus und am Ende jeder Besprechung zählt nur das Ergebnis. Wenn alle wirklich gewillt sind, Erfolg zu haben, dann wird es auch klappen. Wenn manche sich Querlegen oder nur Recht haben wollen, dann wird es schwierig. Trotzdem aber habe ich mein Bestes beigetragen und für mich selbst etwas Wichtiges getan: Ich bin locker und freudig geblieben.
Mein Körper dankt es mir, mein Hirn, meine Laune und damit auch meine Umwelt.
Ist das immer einfach? Nein!
Tut es gut, das zu tun? Ja!
Probiert es aus. Schreibt mir eure Meinung hier.
Viele Tipps für mehr Freude in Momenten, die nicht so freudig erscheinen, gibt es in meinem neuen Buch.
Wünsche euch das Allerbeste! Ihr schafft das!
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