Damit meine ich DICH! Oder SIE! Normalerweise bin ich mit praktisch allen Leuten per Du, aber wer lieber gesiezt werden möchte, kein Problem.
Am 31.8. erscheint mein neues Buch für Erwachsene. Es fällt in die Kategorie ERZIEHUNGSRATGEBER, ist aber eher ein FREUDE-MIT-KINDERN-UND-ERZIEHUNG-Ratgeber.
Viele Eltern, die ich kenne, fühlen sich von den immer neuen Erziehungstipps und Theorien überfordert. Sie denken, sie wären schlechter als alle anderen Eltern.
Das glaube ich allerdings nicht (oder nur in sehr wenigen Fällen.)
In meinem Buch erzähle ich viel, wie ich Kinder in den vergangenen 35 Jahren mit Büchern und TV-Sendungen zu begeistern versucht habe. Es geht auch darum, was ich rund um mich in Familien beobachtet habe.
Kinder brauchen Erziehung um die Spielregeln des Zusammenlebens kennenzulernen. Begeisterung für das Leben und die Welt, die Freude an den eigenen Stärken und am Gestalten, gibt Kraft und Stärke für ein erfülltes Leben. Das ist eine Beobachtung, die ich viele Male machen konnte, unter anderem an mir selbst.
Kinder zu BEGEISTERN, BESTÄRKEN und zu BEGLEITEN habe ich immer als meine Aufgabe gesehen. NIEMALS aber wollte ich sie BELEHREN.
Mein Gespür dafür, was Kinder begeistert, habe ich aus genauen Zuhören und der Beobachtung von Kindern gezogen. Oft habe ich eine neue Idee ganz nebenbei fallen gelassen und wollte sehen, ob sie Interesse erzeugt oder nicht. Vor Kindern und ihrer Persönlichkeit habe ich großen Respekt.
Es gab aber noch ein anderes Kind, das ich immer befragt habe: Das ist das Kind, das ich einmal war. Ich habe sehr guten Zugang zu den Erinnerungen an meine Kindheit, zu den schönen und den schmerzhaften. Das halte ich für sehr wichtig. Aus diesen Erinnerungen, was ich gemocht habe und was nicht, was mich aufgeregt hat, was ich geschätzt habe und was ich mir gewünscht habe, konnte ich viele Schlüsse ziehen.
Damit zurück zu meiner Aussage von Beginn: DER BESTE RATGEBER FÜR ERZIEHUNG STECKT IN DIR
Nicht in Detailfragen zu verschiedenen Phasen der Entwicklung. Aber jeder von uns kann in sich forschen, wie er/sie die eigene Kindheit empfunden hat. Wir wollen doch an unseren Kindern nicht Verhalten wiederholen, das wir selbst an Erwachsenen nicht mochten. Umgekehrt gibt es so viele Sachen, die uns als Kinder sehr gut getan haben und Auswirkungen bis heute haben. Diese können wir in der Erziehung heute verstärken.
Keiner von uns hat es gemocht, wenn eine Bemerkung einfach als Blödsinn abgetan wurde. Das mag auch kein Erwachsener. Aber jede Frage mit W (Wieso siehst du das so? Wie fühlst du dich dabei? Wie war das genau? Was ist da geschehen? Wie geht es dir denn jetzt damit?) hat das Gefühl gegeben, gehört und verstanden zu werden.
Nach jedem Kapitel meines Buches gibt es Fragebögen für Erwachsene, die einen Zugang in die eigene Kindheit verschaffen sollen. Außerdem habe ich Briefe an das eigene Kind vorgeschrieben, die ausgefüllt werden sollen. Stellt euch vor, ihr schreibt dem Erwachsenen, der euer Kind einmal sein wird und erzählt, wie er oder sie als Kind so war.
Diese Briefe sollen ermöglichen, vielleicht einen etwas anderen Blick auf das Kind zu werfen.
Mein neues Buch soll Freude bereiten und zu mehr Freude in der Erziehung und der Familie führen. Es ist aber sicherlich auch interessant für LehrerInnen und alle anderen Menschen, die mit Kindern zu tun haben.
In der heutigen Welt, die so erschreckend sein kann, ist Lebensfreude und der Mut das eigene Leben und die unmittelbare Umgebung freudvoll und stark zu gestalten, aus meiner Sicht einer der wichtigsten Schritte, die wir setzen können.
Unsere Kinder dafür stark zu machen, das ist unsere Aufgabe. Eine Aufgabe, die noch dazu Eltern wie Kindern viel Begeisterung und interessante, spannende und fröhliche Entdeckungen bringen kann.
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